Vor kurzem erreichte uns wieder eine sehr interessante Anfrage zur Unterstützung bei einem Projekt bzw. in der Arbeitsweise mit Revit bei der Brückenmodellierung. Es gab verschiedene Punkte bei denen wir versucht haben, Modellierungsschritte zu vereinfachen oder Alternativen aufzuzeigen. Eine möchte ich Euch heute kurz vorstellen, nämlich die Modellierung von Widerlagern.

Seit 2015 ist eine meiner Modellierungstechniken die „Bottom2Top“ Variante bei der Bauteile in Revit entlang der Trassierung platziert werden. Basis ist dabei die Achse, adaptive Bauteile sowie Dynamo für die Platzierung von Bauteilen und die Übertragung von Parameterwerten. Diese Grund-Technik lässt sich sehr gut auf andere Anwendungsfälle adaptieren und ausbauen – Beispiel: Dynamo-Sweeping Methode im Projekt (2018). Näheres findet ihr hier im Blog / auf Anfrage.

Eine andere Variante wäre die „Top2Bottom“ Modellierung. Dabei werden die Regelquerschnitte „frei“ im Raum platziert. Unser Kunde nutzt den Bridge Modeller von Sofistik, um die Kappen abhängig von Achse / Gradiente zu erzeugen. Schwierigkeiten bzw. Aufwendig in der Modellierung sind dann die Unterbauen wie die Flügelwände. Bei unserer „Bottom2Top“ Variante können wir komplette, voll parametrische Widerlager erstellen und in Abhängigkeit zum Überbau bringen. Da jedoch die Kappen-Erstellung bevorzugt mit dem Modeller erfolgen sollte, haben wir uns eine Kombinatorik überlegt, um das beste aus beiden Wegen miteinander zu verbinden.

Wenn die Kappen erstellt sind, können Kanten ausgewählt werden, die die Basis für die Platzierung von Flügelquerschnitten darstellen. Aus den Querschnitten lassen sich im letzten Schritt Bauteile erzeugen. Verbindungen und Anarbeitungen an Fundament und Widerlagerwand sind anschließend möglich und sollten hier bewusst einzeln erfolgen (im Vergleich dazu: beim DB Trogbrücken-Modul erfolgt Abgleich, Platzierung und Anpassung über Parameter / teilweise automatisch).

Mit Revit 2022 stehen uns übrigens auch endlich für unsere eigenen Familien die entspr. Infra-Kategorien zur Verfügung:

Posted by oliver Langwich

Dipl.-Ing. Oliver Langwich, Jahrgang 1973. CEO Build Informed Deutschland GmbH. Studium Konstruktiver Ingenieurbau an der FH Nordostniedersachsen. 2006-2009 Vertriebsingenieur International ABCguard safety systems GmbH. 2009 bis 2016 Consultant Application Engineer Hochbau/BIM. Von 2016 bis Mai 2020 Bereichsleiter/Consultant Hochbau/BIM bei Contelos GmbH, Hannover Seit Juni 2020 CEO Build Informed Deutschland. Bereichsleiter Hochbau / BIM. Analyse und Konzeption von Arbeitsweisen und Richtlinien. Erarbeitung von Schulungskonzepten und Unterlagen. Ausbildung von Mitarbeitern, Trainern und Admins. Entwicklung von 3D-Modellierungs-Konzepten (Brücken, Tunnel, Wasser- und Abwasserbauwerke, Hoch- und Tiefbau).